Wirkungsanalyse von umweltsensitivem Verkehrsmanagement auf Basis von Verkehrs-, Umwelt- und Wetterdaten

Big Data bewegt Mobilität

Wie alle Ballungszentren kämpft auch Frankfurt a.M. mit einem wachsenden Verkehrsaufkommen und den damit einhergehenden Emissionsproblemen. Um diese bewältigen zu können setzt die Stadt auf innovative Maßnahmen des umweltsensitiven Verkehrsmanagements. Dazu gehört auch eine von Trafficon entwickelte Big-Data-Webplattform zur verkehrlichen und umweltspezifischen Wirkungsanalyse.
36 Stunden Stauzeit pro Fahrer wurden in Frankfurt a.M. zu Stoßzeiten im Jahr 2017 kalkuliert – kein unwichtiges Detail, wenn man bedenkt, dass der Verkehrsfluss ausschlaggebend für die Emissionen im Straßenverkehr ist. Vor diesem Hintergrund erscheinen Maßnahmen und Strategien des Verkehrsmanagements umso wichtiger. Diese werden von der Stadt Frankfurt a.M. / Offenbach a.M. geplant und auch operativ umgesetzt. Ziel ist eine zeitliche, räumliche und modale Verkehrsverlagerung und damit verbunden die Verbesserung der Immissionslage.
Die stündlichen Verkehrsstärken zweier Detektorquerschnitte an einer Lichtsignalanlage werden analysiert und als Diagramm und Tabelle dargestellt.
Um die Auswirkungen eingesetzter Strategien evaluieren zu können, ist eine entsprechende Analyse erforderlich. Genau dafür wurde im Rahmen des Projekts UVM 2 ein webbasiertes Werkzeug entwickelt, das auf Basis von Verkehrs-, Umwelt- und Wetterdaten die Wirkung bisheriger Maßnahmen auf den Verkehrsfluss und die Emissionen analysieren kann. Den Operatoren der Integrierten Gesamtverkehrszentrale (IGLZ) sowie Verkehrsplanern und -technikern wird damit ein einfach zu bedienendes Werkzeug zur Verfügung gestellt welches über gängige Webbrowser ausführbar ist, ohne zusätzliche Softwareinstallation.

Die entwickelte Plattform bringt große Datenmengen in einen Gesamtzusammenhang und zeichnet sich besonders durch Schnelligkeit und Flexibilität in der Abfrage von verkehrlichen und umweltspezifischen Wirkungen aus. Durch den Einsatz einer Big-Data-Architektur und geeigneter Performancestrategien können die gewünschten Analyseergebnisse auch bei großen Datenmengen in minimaler Berechnungszeit bereitgestellt werden – dabei ist es möglich, den räumlichen und zeitlichen Wirkungsbereich bestimmter Maßnahmen einzugrenzen. Zudem können Effekte bestimmter Ereignisse wie Veranstaltungen, Baustellen oder Ferien auf den Verkehrsfluss und die damit verbundenen Emissionen analysiert werden. Anhand von grafischen, tabellarischen oder kartografischen Aufbereitungen haben Verkehrsplaner und -techniker die Möglichkeit Strategien individuell an die jeweilige Situation und Gegebenheit anzupassen und Maßnahmen zu modifizieren.
Neben einer Ursachen- und Wirkungsanalyse werden mit UVM 2 noch weitere Ziele verfolgt:
  • Identifikation von potenziell gefährdeten Bereichen mit hohen Verkehrs- und Umweltbelastungen
  • Analyse der Qualität von Verkehrsdaten (FCD und Detektoren)
  • Netzweite Identifikation und Analyse von Überlastungen im Verkehrsnetz zur Erkennung von Verkehrsbehinderungen
  • Schwachstellen- und Ursachenanalyse
  • Schaffung eines Planungsinstruments zur Anpassung bestehender und neuer Maßnahmen im Verkehrsmanagement zur umweltsensitiven Verkehrssteuerung
Dadurch kann die Stadt Frankfurt a.M. nicht nur fundierte Entscheidungen für die Zukunft treffen, sondern leistet außerdem einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von Schadstoffemissionen – ein erster Schritt in die richtige Richtung bei der Lösung aktueller Umwelt- und Klimaprobleme.
AuftraggeberStraßenverkehrsamt Stadt Frankfurt am Main
Projektlaufzeit04/2019 - 09/2020